Geistliches Hauswochenende im Advent
Eintauchen in Stille und Gebet, Rückschau halten auf das, was war, und aus der Zwiesprache mit Gott heraus wieder neu in den Alltag starten – darum geht es beim geistlichen Hauswochenende, das einmal pro Semester stattfindet. Bei dieser Recollectio vom 6.-8. Dezember gab Prof. em. Dr. Ludwig Mödl die geistlichen Impulse. Er gestaltete sie in Form von Bildbetrachtungen, die jeweils hinführten zu einer Zeit der persönlichen Meditation. Nach einer Einführung in die Theologie des Bildes deutete er sowohl kunsthistorisch wie theologisch kenntnisreich drei Kunstwerke: In der Verkündigungsdarstellung von Fra Angelico aus dem Jahr 1432 hob er die Hochachtung Gottes vor seinem Geschöpf hervor, die im Gruß des Engels anschaulich wird. In der Weihnachtsszene aus einem Seitenalter des Regensburger Doms, gemalt von Johann Caspar Kranzberger (1804-1850) im Nazarener-Stil, könne – so der Referent – betrachtet werden, wie der Sohn Gottes klein und ohnmächtig wurde, um unsere Liebe zu wecken. Anhand eines Altarbilds von Rogier van der Weyden aus dem Jahr 1455, das die Darbringung Jesu im Tempel zeigt, entfaltete Prof. Mödl eine Theologie des Opfers und ihre Bedeutung für den geistlichen Weg eines jeden von uns.
Fester Bestandteil des geistlichen Hauswochenendes ist immer auch ein gemeinsamer Austausch aller Seminaristen über das, was für einen jeden in der letzten Zeit wichtig war, sei es auf menschlicher Ebene oder in Studium und geistlichem Leben. Jeder erzählt das, was er mit der ganzen Kommunität teilen möchte. Der Austausch geschah auch dieses Mal wieder in großer Offenheit, die das gegenseitige Vertrauen zum Ausdruck brachte und die Bereitschaft und den Wunsch, den eigenen Weg nicht allein, sondern als Gemeinschaft miteinander zu gehen.
So ergänzten sich auf diesem Hauswochenende persönliche Meditation und gemeinschaftliche Bestärkung, die in einem musikalisch festlich gestalteten Gottesdienst ihren gelungenen Abschluss fanden.