Am Freitagabend, den 21.11.2014, dem Vorabend des Korbiniansfestes in Freising, bekam das Priesterseminar hohen Besuch. Prinz Memo von Sachsen stattete uns einen Besuch ab, um uns gute Manieren beizubringen.

Es ist Abend.  Nur das Klackern der schwarz glänzenden Anzugschuhe auf dem Kopfsteinpflaster ist zu hören. Strammen Schrittes eile ich auf den hell erleuchteten Festsaal zu. Der Anzug sitzt perfekt, ebenso der seidene Krawattenknoten. Schnell nähere ich mich dem Eingang und überwinde die letzten Stufen zu Tür. Jetzt bin ich da. Und was nun?

Prinz Memo von Sachsen versuchte, uns Antworten auf diese Frage zu geben: Wie verhalte ich mich als Seminarist oder Priester, wenn ich zu einem festlichen offiziellen Anlass eingeladen bin? Anhand verschiedener Bereiche von der Begrüßung bis hin zu den Tischmanieren führte er uns in die Welt des guten Benehmens ein. Dabei wurden viele selbstverständliche Standards behandelt, aber – wie die regen Nachfragen einiger Seminaristen zeigten – doch  auch das ein oder andere überraschende Detail aufgedeckt. Illustriert wurden die Beiträge u.a. durch viele humorvolle Beispiele aus der eigenen Erfahrung des Referenten mit der höfischen Welt.

Die Quintessenz des Abends war, dass gutes Benehmen nichts mit elitärer Exklusivität und Sich-Besser-Fühlen-als-Andere zu tun hat, sondern Ausdruck der Höflichkeit, des Respekts und der Achtung  gegenüber den Mitmenschen ist.  Gutes Benehmen ist letztendlich Ausdruck der gelebten Nächstenliebe.

Im Anschluss an den gelungenen Vortrag wurde das eben Gelernte im Stüberl bereits teilweise in die Tat umgesetzt. Beim traditionellen Korbiniansbock klang der Abend in gemütlicher Runde aus.