Erstellt am 29. Januar 2015 von RD

Admissio am 28. Januar 2015

„Nicht nur am Evangelium teilhaben lassen, sondern auch an unserem eigenen Leben“ (1Thess 2,8)

 

Am Mittwochabend, den 28.01.2015 besuchte uns Reinhard Kardinal Marx, um mit der Hauskommunität die Feier der Admissio zu begehen.

In der feierlichen Vesper wurden die drei ehemaligen Lantershofener Thomas Barenth, Tobias Prinzhorn und Adrian Zessin offiziell in den Kreis der Kandidaten für die Priesterweihe aufgenommen. In seiner Predigt sprach der Erzbischof davon, dass es ihm als Bischof gegenüber seinem Presbyterium sehr wichtig sei, nicht nur ein Arbeits- und Angestelltenverhältnis zu pflegen, sondern sie an seinem Leben teilhaben zu lassen, damit eine echte Gemeinschaft entstehen könne. Dies gelte ebenso für die Priester in Bezug auf die ihnen anvertrauten Menschen in der Pfarrei. Denn, so Kardinal Marx weiter, das Wort Gottes sei keine Lehre, keine Wahrheit, sondern eine Person. Aufgabe des Priesters sei es deshalb nicht zuerst eine Lehre zu verkünden, sondern Zeugnis von der persönlichen Begegnung mit der Person Jesu Christi abzulegen. Kirche sei nicht nur ein Zusammenschluss von Lehrenden und Lernenden, sondern in erster Linie eine Kommunikationsgemeinschaft.

Nach dem festlichen Abendessen nahm sich Kardinal Marx Zeit für die Puncta, einige geistliche Impulse und Gedanken an die Seminaristen. In einer sehr persönlichen und authentischen Art und Weise ließ er uns an seinem Leben teilhaben. So teilte er uns Gedanken und Erfahrungen seiner Reisen mit, die ihn selbst derzeit beschäftigen. Dabei ging es um Themen wie die Communio in der Kirche, die Zukunft des Christentums in der pluralen Gesellschaft, die pastorale Situation der Diözese in Bezug auf Strukturreform und dem sakramentalen Verständnis der Gläubigen, es ging um den politischen Dialog der Kirche auf der Ebene Deutschlands und der europäischen Union und schließlich um die Weltkirche, vor allem aber der Familien-Synode. Abschließend gab uns Reinhard Kardinal Marx noch mit auf den Weg, dass es in der Zukunft nicht darum ginge, in der verriegelten Burg zu sitzen und den Schatz zu bewachen, sondern darum, die Tore aufzumachen und möglichst vielen Menschen den Weg zu diesem Schatz zu zeigen.