Erstellt am 10. Januar 2025 von Dr. Wolfgang Lehner

Wie macht man eine gute Predigt? – Kommunitätsgottesdienst mit Pfr. Josef Fegg

Mit den kommenden Semesterferien rückt auch die Zeit der Praktika näher: Erfahrungen in der Seelsorge in den Pfarreien zu sammeln, ist für die Seminaristen in ihrer Berufungsklärung und ihrer Ausbildung ganz grundlegend. Schließlich müssen sie wissen, was sie erwartet und was die Menschen von ihnen erwarten. Eine wichtige Rolle spielen in den Praktika als Anleiter die Praktikumspfarrer: Wie leben sie das, was die Seminaristen sich für die Zukunft vornehmen?

Einer der Praktikumsanleiter, die regelmäßig Seminaristen begleiten, ist Josef Fegg, Pfarrer des PV Rottenbuch im Pfaffenwinkel. Zu den Praktika kommen die Seminaristen zu ihm; zu einem weihnachtlichen Kommunitätsgottesdienst ist er ins Seminar gekommen. Dabei hat er eine der wichtigsten Fragen gestellt, mit denen ein Pfarrer konfrontiert ist: Wie macht man eine gute Predigt?

Pfr. Josef Fegg beantwortet sie mit drei Impulsen:

Eine gute Predigt ist kurz. Im Evangelium des Tages (Lk 4,14 – 22a) hält Jesus seine Antrittspredigt in der Synagoge von Nazaret: Er braucht – in der deutschen Übersetzung – ganze elf Worte. „Kein Geschwafel, kein Geschwurbel. Liebe Seminaristen, ihr werdet später in eurer praktischen Arbeit feststellen: Eine kurze Predigt kommt immer gut an.“

Eine gute Predigt ist außerdem „erfüllt von der Kraft des Geistes“. Sie wiederholt nicht, was ohnehin alle sagen, sondern ist inspiriert und inspiriert die Menschen mit neuen Ideen, mit dem, was sie anderswo nicht hören. Dazu gehört auch, dass sie mit Autorität vorgetragen wird: Jesus ist vom Geist Gottes gesalbt. In diesem Zusammenhang ist auch zu verstehen, dass die geweihten Amtsträger, die am Altar „in persona Christi“ handeln, die ersten Verkündiger des Wortes Gottes sind.

Und: Eine gute Predigt ist praktisch. „Heute“, so sagt Jesus, hat sich das Schriftwort erfüllt. „Gottes Wort schafft Wirklichkeit, wird Realität“, so Josef Fegg. So soll auch eine Predigt dazu anregen, „heute“ etwas Gutes tun zu können, umzusetzen, was im Gottesdienst bedacht und gefeiert wird. Nicht in der Nostalgie einer Kirche von gestern und nicht in einer erträumten Kirche von morgen finden wir das Heil, sondern im Heute. Mit diesem „heute“ muss eine gute Predigt zu tun haben.

Wie also macht man eine gute Predigt? Für die eigene Verkündigung können wir uns Jesus „zum großen Vorbild nehmen“: Sie ist kurz, geisterfüllt und konkret.