Erstellt am 26. Oktober 2024 von Dr. Wolfgang Lehner

Was mich Gottes Liebe spüren lässt – Eindrücke von der Jugendvesper

Wer stärkt mein Selbstvertrauen? Wo bekomme ich Unterstützung in meinen Zweifeln? Wie kann ich erkennen, was der nächste richtige Schritt ist? – So und so ähnlich lauten die Fragen junger Leute, die sich ihre Zukunft schrittweise erarbeiten und manchmal auch erkämpfen müssen. Das Gleichnis vom Barmherzigen Vater lässt sich auch als Gleichnis vom Erwachsen-Werden lesen. Bei allen Drehungen und Wendungen der beiden Söhne ist die Liebe des Vaters die stabile und verlässliche Größe – sie ist unzerstörbar und unverlierbar.

Ein kurzes, dramatisches Anspiel führte die zahlreichen Gäste der Jugendvesper mitten in die biblische Thematik ein; in unterschiedlichen Workshops konnten sie vertiefen, was die Erzählung mit ihrem Leben und ihren Fragen zu tun hat: Vertrauen zu können, Rückhalt und Versöhnung zu erleben, aber auch zu geben. Das gemeinsame Gebet sammelte schließlich alle Impulse und brachte sie wieder vor Gott hin.

Was lässt uns Gottes Liebe an solch einem Abend spüren? Zuerst einmal die Gemeinschaft – zu einem stabilen Kern aus einigen Pfarreien Münchens und des Umlandes kommen immer wieder neue Jugendliche hinzu. Für etliche junge Leute gehört die Jugendvesper im Priesterseminar inzwischen einfach zum Jahr dazu. Dann natürlich das Gebet: Im Hören des Wortes Gottes, in Gesang und Anbetung können wir die Schönheit, aber auch besonders die Gegenwart Gottes erfahren. Und schließlich: das gemeinsame Essen. Das Festmahl, das der Vater für den heimgekehrten Sohn veranstaltet, kommt bei uns inzwischen traditionell als hausgemachte Pizza unseres Chefkochs auf den Tisch. Es muss ja nicht immer Mastkalb sein. Viele kleine Begegnungen und Erfahrungen der Jugendvesper lassen uns die Liebe Gottes spüren und stärken uns auf dem Weg.