Der geistliche Höhepunkt am Beginn eines jeden Ausbildungsjahres ist die Fußwallfahrt nach Freising. In diesem Jahr wird dort der Ankunft des hl. Korbinian vor 1300 Jahren gedacht. In dieser Hinsicht hat Freising in mehrerlei Hinsicht eine wichtige Bedeutung für die Priesterausbildung.

Korbinian steht für den Anfang unseres Bistums. Arbeo, einer der ersten Freisinger Bischöfe, beschreibt Korbinian als einen Mann des Neubeginns und des Anfangs. Er habe vieles grundgelegt, was sich in den kommenden Jahren entwickelt hat, sodass aus diesem Anfang das Bistum Freising gegründet werden konnte. Zur Zeit Korbinians war noch nicht absehbar, was er mit seiner Ankunft in Freising begonnen hatte. So ist auch für die sieben neuen Priesteramtskandidaten, die in diesem Jahr in unserem Erzbistum ihre Ausbildung beginnen, noch das meiste ihres Weges nicht absehbar. Mit dem Eintritt in das Priesterseminar haben sie auf ihrem Berufungsweg einen Anfang gesetzt, der sich in den nächsten Jahren entwickeln wird. Dass die große Gruppe der neuen Seminaristen mit festem Schritt vom Münchener Norden nach Freising gepilgert ist, darf jedoch als gutes Zeichen eines zielstrebigen Weges gelten.

Dann ist Freising natürlich auch der Ort der Priesterweihe. Damit stellt er für die Priesteramtskandidaten den Abschluss und das Ziel ihrer Ausbildung im Priesterseminar dar. Dieser Blick voraus auf die eigene mögliche Priesterweihe in einigen Jahren erinnert immer wieder an das Ziel und den Zweck der Zeit im Priesterseminar. Freilich ist dieses Ziel zugleich ein Anfang, weil erst dann der Dienst als Priester beginnt und damit ein neuer Anfang auf dem eigenen Berufungsweg erreicht ist.

So ist der Weg nach Freising stets auf den Blick auf Anfang und Ursprung unseres Bistums, der Weg ist selbst Anfang für das Studienjahr im Seminar, er ist aber auch immer Blick auf das Ziel des eigenen Berufungsweges. Für diesen Weg, der deutlich weiter ist als die knapp über 20 km von Garching nach Freising, wünsche wir allen Seminaristen Gottes reichen Segen.