Erstellt am 21. September 2023 von Regens Dr. Wolfgang Lehner

Wallfahrt nach Freising zum Start in das neue Ausbildungsjahr – Daheim und in der Fremde

20.09.2023

Der Gedenktag der koreanischen Märtyer Andreas Kim Taegon und Paul Chong Hasang und ihrer Gefährten bietet nicht gleich beim ersten Hinsehen den passenden liturgischen Hintergrund für eine Wallfahrt an den Schrein des heiligen Korbinian in Freising. Zu unterschiedlich scheinen doch ihre Charakteristika. Auf den zweiten Blick hingegen passen die Motive zusammen und reichen auch in unsere Gegenwart:

Die koreanischen Märtyrer des 19. Jahrhunderts sind in die Fremde gegangen, um den Glauben für sich zu gewinnen; nach Hause zurückgekehrt blieben sie durch ihren Glauben irgendwo Fremde und haben in letzter Konsequenz das Martyrium erlitten. Korbinian hat erst in der Freisinger Fremde zu seinem Format als Bischof und Begründer der Kirche von Freising gefunden. Und auch in unseren Tagen ist der Aufbruch hinein in das Fremde notwendig: örtlich, biographisch, geistlich. Wer nur zu Hause bleibt, wächst nicht im Glauben und nicht im Leben.

Eine Fußwallfahrt an den Schrein unseres Bistumspatrons zu Beginn eines neuen Ausbildungsjahres geht diesen Weg nicht nur symbolisch, sondern auch ganz konkret und sinnenfällig mit: Isarabwärts zu gehen, ist ein bezaubernder Weg durch eine spätsommerliche Flusslandschaft. Aber mit zunehmender Anzahl der Kilometer kann der Weg ganz schön beschwerlich werden… Umso erfreulicher, für manche geradezu umso ersehnter ist dann das Erreichen des Ziels im Freisinger Dom, die gemeinsame Eucharistiefeier und das Abendessen am Freisinger Marienplatz bei schönstem Wetter.

Neu aufgebrochen in das noch fremde Abenteuer Priesterseminar sind zwei Propädeutiker dieses Jahres und Spiritual Pfr. Helmut Bauer; verändert hat sich auch die Hausgemeinschaft, so dass nun wirklich ein noch unbekannter Wegabschnitt vor uns liegt. Aber wir gehen ihn nicht alleine: Gott ist uns Wegbegleiter und Ziel; aufzubrechen lohnt sich also allemal.