Benediktinische Schwestern im Priesterseminar
Im Sommer 2020 mussten die Mallerdorfer Schwestern aus Altersgründen ihren Dienst im Priesterseminar beenden. Sie hinterließen eine Lücke als Beterinnen, als Zuhörerinnen, als Ratgeberinnen. Es war nicht besonders wahrscheinlich, dass eine Schwesterngemeinschaft nachfolgen würde. Doch manchmal fügt Gott gegen die Wahrscheinlichkeit: Mit dem 1. Juli 2023 ist wieder eine Schwesternkommunität in die Klausur des Priesterseminars eingezogen: die Benediktinischen Schwestern vom Eucharistischen König.
Die Ordensgemeinschaft der Benedictine Sisters of the Eucharistic King wurde 1931 von der aus Chieming stammenden Tutzinger Missionsbenediktinerin Sr. Edeltraud Danner im philippinischen Baguio gegründet; sie widmet sich heute vor allem der Bildungsarbeit und verzeichnet besonders im islamisch geprägten Indonesien gegenwärtig starken Nachwuchs. Zwei Niederlassungen bestehen in Deutschland: eine im Kloster Reichenau im Bodensee und eine zweite – nachdem die bisherige Niederlassung auf dem Jakobsberg bei Mainz schließen musste – nun im Münchener Priesterseminar.
Neben ihrem Gebetsdienst und ihrer Tätigkeit im Seminar werden die Schwestern einen weiteren Dienst in einer geistlichen Gemeinschaft ausüben und sich vor allem auch der Eucharistischen Anbetung widmen, wie es ihrem Ordenscharisma entspricht.
Wir sind den Benediktinischen Schwestern vom Eucharistischen König sehr dankbar für ihre im Generalkapitel im vergangenen Mai getroffene Entscheidung, hier in München ihre neue Niederlassung zu gründen. Wiederholt hat Generaloberin Mother M. Cecile Lanas OSB es so formuliert: „When the Lord closes a door, he opens a window.“ Im Priesterseminar ist in jedem Fall ein sehr großes Fenster für die Benediktinischen Schwestern geöffnet. Sie sind herzlich willkommen als Beterinnen, als Zuhörerinnen, als Ratgeberinnen – ja mehr noch: Sie bringen einen neuen, weltkirchlichen Blick mit, der unsere Perspektive erweitern wird. Wir sind zuversichtlich, dass die Neugründung gelingt und mit Gottes Segen für die Ordensgemeinschaft wie für das Seminar und das geistliche Leben in München fruchtbar werden kann.