Erstellt am 15. April 2021 von Korbinian Stegemeyer

Semestereröffnung – es geht wieder los!​

In diesen Zeiten Theologie und Philosophie studieren zu dürfen, sei ein Privileg – mit dieser These begrüßte Regens Dr. Wolfgang Lehner uns im Sommersemester. Als Studenten, die jetzt in das dritte Online-Semester in Folge starten, haben wir ihn zunächst etwas überrascht angeschaut. Die ersten Tage der Vorlesungszeit sind eigentlich immer von einer anderen Perspektive geprägt: Was muss ich jetzt eigentlich für die Uni alles machen? Welche Aufgaben habe ich im Priesterseminar zu übernehmen? Wie geht das so zusammen, dass auch noch ein bisschen Freizeit bleibt? Aber die Argumente, die uns bei der abendlichen Semestereröffnung als Einstiegsimpuls vorgetragen wurden, sind durchaus überzeugend: Die Pandemie bringt ein erschöpfendes Nebeneinander von Ratlosigkeit und vereinfachender Radikalität hervor. Etablierte Strukturen werden gerade unter jungen Leuten häufig grundsätzlich als Bedrohung angesehen. Auch innerkirchlich sind Positionen und Reformvorschläge kaum noch zu überschauen.

Wer sich mit theologischen und philosophischen Denktraditionen beschäftigt, wird zwar nicht einfach in die Lage versetzt, alle unliebsamen Anfragen abzuwehren. Aber er schaut über den engen Tellerrand der Gegenwart hinaus, ob er einen Orientierungspunkt findet – und ob der christliche Glaube eine solche Hilfe darstellen kann. Dazu haben wir Seminaristen in diesem Sommersemester wieder Gelegenheit. Wir sind tatsächlich dankbar, dass wir den Freiraum haben, uns intellektuell und existentiell mit diesem Schatz zu beschäftigen! Und wir sind uns bewusst, dass viele andere Menschen, auch viele Mitstudierende, derzeit von einer Fülle an konkreten Nöten eingeengt werden. Wir sehen daher unser Studieren und unsere Ausbildung auch als Wahrnehmung einer Verantwortung für andere: Den Blick auf den Orientierungspunkt unseres Lebens wachhalten, jetzt und dann später im priesterlichen Dienst.

Wir beten für Sie, besonders in den Fürbitten der Eucharistiefeier! Bitte beten Sie auch für uns! Besonders bitten wir um das Gebet für die jungen Männer, die es bereits gewagt haben, sich als Interessenten an die Ausbildungsleitung zu wenden, und für die, die noch über diesen Schritt nachdenken.