Patrozinium und Admissio
Strahlender Sonnenschein taucht den Kreuzgang in goldenes Licht. Weihrauchduft wabert durch die Gänge. Die letzten erhabenen Orgelklänge und des Gesangs verklingen. Fröhliche Menschenmassen strömen aus der Seminarkirche. Das reichhaltige Buffet wartet bereits auf seine Gäste. Das kühle Bier schmeckt. Bayrische Blasmusik verbreitet eine gemütliche Atmosphäre. So feiert man im Priesterseminar.
Am Sonntag, den 22.06.2014, hatte die Seminargemeinschaft neben dem Patrozinium der Seminarkirche St. Johannes der Täufer, mit der Admissio von fünf unserer Mitbrüder gleich zwei große Anlässe zu feiern.
Der Festtag begann am Vormittag mit einem feierlichen Festgottesdienst anlässlich des Patroziniums unserer Seminarkirche. „Ich kenne keine Kirche, in der eine Heiligenstatue oder Bild desjenigen Heiligen fehlt, dem die Kirche geweiht ist – außer der Seminarkirche.“, stellte Regens Dr. Lehner zu Beginn seiner Predigt fest. Gerade dieses Fehlen – so fährt er fort – ist aber charakteristisch für das Wesen Johannes des Täufers. Johannes tritt in dreifacher Hinsicht zurück: er tritt zurück hinter die eigene Familie, da er mit der Tradition der Namensgebung bricht, zurück hinter das Image, das andere von ihm als den Bußprediger haben, und zurück schließlich auch hinter sich selbst. Nur so kann er von seiner eigenen Person, von seinem ICH, weg, hin zu dem ER, Jesus Christus, hinweisen. Nach dem musikalisch feierlich gestalteten Gottesdienst klang der Vormittag beim anschließenden Frühschoppen aus.
Am Nachmittag wurden dann die Gäste, die Familien und Freunde der Seminaristen, zu Kaffee und Kuchen im Kreuzgang empfangen. Höhepunkt des Nachmittags war die feierliche Vesper mit Kardinal Reinhard Marx. Im Rahmen der Vesper erhielten Benjamin Bihl, Martin Gehringer, Matthias Klein-Heßling, Rohan Lobo und Philipp Werner die Admissio, die Zulassung zum Pastoralkurs. In seiner Predigt betonte der Erzbischof die Wichtigkeit der geistlichen Formation, der akademischen Bildung und der Bildung des Herzens, die zunächst im Seminar stattfindet, auch wenn diese Bildung ein lebenslanger Prozess ist. Die fünf Kandidaten, die im Rahmen der Admissio ihr erstes „Ich bin bereit!“ gesprochen haben, sind nun an einem Wendepunkt von der formatio hin zur missio, von der Formation zur Sendung angelangt. Im Pastoralkurs werden die fünf Seminaristen intensiv auf die Diakonen- und Priesterweihe und auf ihren künftigen pastoralen Dienst vorbereitet.
Nach der Überreichung der Urkunden klang der Abend schließlich bei einem reichhaltigen Buffet mit musikalischer Umrahmung gemütlich aus.