Gedenken an Franz Wipplinger
(24.10.14) Heute vor 70 Jahren ist der Münchener Seminarist Franz Wipplinger in Berlin-Spandau hingerichet worden, zum Tod verurteilt wegen sogenannter Wehrkraftzersetzung. In seinen Briefen und Tagebucheintragungen hat sich Wipplinger zunehmend kritisch zu den Kriegsereignissen geäußert. Er hat gehofft, dass sich „trotz aller Stumpfheit, Massenpsychose und Furchtsamkeit der Deutschen das geknechtete Gewissen … rührt und Sorge, Vernunft und radikale Ablehnung lauter und lauter werden“ (Eintrag zum 28.8.1943). Aufgrund von Denunziation wird Wipplinger entdeckt, am 4. Dezember 1943 inhaftiert und am 31. August 1944 zum Tode verurteilt.
Zum Gedenken an sein Martyrium feiert der derzeitige Pfarrer von Wipplingers Heimatpfarrei München – St. Anton, P. Stefan Maria Huppertz OFMCap mit uns die Kommunitätsmesse. In seiner geerdeten und feinfühligen Predigt spannt er immer wieder den Bogen zwischen den Zeiten: Was bedeutete es für Franz Wipplinger, sich zu entscheiden und Zeugnis zu geben? Was bedeutet das für uns heute? Auch eine Martyrerbiographie wie diejenige Franz Wipplingers erzählt nicht unbedingt von der einen großen und heroischen Entscheidung für Christus, sondern vom täglich neu errungenen und durchlebten Ja-Wort, ihm zu folgen. Auf eine persönliche und zugleich geistliche Weise gelingt es P. Stefan Maria, die Studenten auf ihren Wegen zu ermutigen.
Das gemeinsame Frühstück mit der Gelegenheit zum Austausch mit den Seminaristen beschließt diese morgendliche Eucharistiefeier zum Gedenken an Franz Wipplinger.