Erstellt am 20. Dezember 2012 von MK

Zweites Hauswochenende im Wintersemester

Das zweite thematische Hauswochenende des Wintersemesters wurde am Freitag Abend von einem weiteren Vortrag aus unserer Reihe „Köpfe des Konzils“ eröffnet. Die Person, um die es dieses Mal ging, war der große französische Jesuit Henri de Lubac (1896-1991), der mit seinen Büchern dem Konzil maßgeblich den Weg bereitet hat. Die Zuhörer wurden dieses Mal in vier Teams aufgeteilt, die jeweils an einem Tisch und einer Pinnwand Fragen zum Vortrag beantworten mussten. Die so erzeugte Konkurrenzsituation sorgte für deutlich erhöhte Aufmerksamkeit.

Am Samstag Vormittag besuchte uns Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg, um uns die Arbeit seines Instituts für Neuevangelisierung in der Diözese Augsburg vorzustellen. Für den Weihbischof heißt Neuevangelisierung nicht, dass man nun überall ganz von vorne beginnen müsse. Er legte vielmehr dar, dass der bisherigen Arbeit in den Pfarreien Wertschätzung entgegen gebracht werden müsse. Neue Ideen sollen nicht das Vorhandene ersetzen, sondern fortführen und neu befruchten. In einer anregenden Diskussion überlegten der Weihbischof und die Seminargemeinschaft gemeinsam, wie man unsere Pfarreien neu nach außen hin öffnen könnte, damit nicht nur die dazu gehören, „die immer da sind“, sondern auch ein erweiterter Kreis von Menschen, die ihre Zugehörigkeit zur Pfarrei in je unterschiedlicher Intensität leben. Auch die Frage, inwiefern die Kirche sich um bildungsschwache und sozial benachteiligte Schichten der Gesellschaft kümmert (und zwar geistlich, nicht bloß karitativ), wurde erörtert. Der Weihbischof räumte ein, dass dieser Punkt häufig vernachlässigt wird und hier noch Nachholbedarf besteht.

Schließlich feierte der Weihbischof mit uns die Heilige Messe, wobei er uns mit einer tief spirituellen Predigt beschenkte.

Die Messe zum dritten Adventssonntag wurde von Gaststudent Florian Amort und einem aus seinen Studienkollegen der musikwissenschaftlichen Fakultät zusammengestellten Vokalensemble musikalisch gestaltet.