Mit neun Teilnehmern aus dem Priesterseminar und dem Ausbildungszentrum für Pastoralreferenten/innen führte die Hauptabteilung Kunst von 10. bis 14. September 2012 die „Kunstwerkwoche“ durch, die im zweijährigen Turnus üblich ist. Das Programm startete mit dem Kirchenneubau in Neuried, der inzwischen schon vier Jahre alt ist, aber – offensichtlich hat die Gesamtkonzeption von Bau und Ausstattung bis hin zu den Vasa sacra alle Beteiligten überzeugt – nach wie vor stilrein und sauber dasteht. Die anfangs befremdliche Bildlosigkeit des Raums störte bei eingehender Befassung niemanden mehr. Und das Thema, wie Gott in Bild und Gestalt ausgesagt werden konnte, wie er heute ausgesagt werden sollte, und welche Darstellungen sicher unangemessen sind, tauchte noch die ganze Woche über mehrmals auf. Wir erkundeten München als Kunstmetropole, der die sakrale Kunst einen starke Prägung mitgegeben hat, die aber noch vieles mehr zu bieten hat. Ein Schwerpunkt waren die Besuche im Freisinger Diözesanmuseum. Die Referenten (und die Referentin Frau Dr. Roll) verstandenen es ausgezeichnet, stilkundliches Basiswissen zu vermitteln und zugleich die Befähigung zum ästhetischen Urteil in aktuellen Gestaltungsfragen zu trainieren. Alte Meister und Pinakothek der Moderne, das Harlachinger Annakircherl und die beiden großen Dome, das Detail des Rokoko-Ornaments und das Weltbild des Menschen in der Gotik, die Mühe der kleinteiligen Restaurierung und große Ideen für die Nutzung von Kirchen – ein vielfältiges und attraktives Programm, für das Dr. Jocher und seinen Mitarbeitern herzlicher Dank gilt.